Die Idee der Bläserphilharmonie Rhein-Main zeitgenössische, originale Musik für Sinfonisches Blasorchester mit Tanz für ein großes Publikum besser erfahrbar zu machen, hatte Jens Weismantel, Dirigent der Bläserphilharmonie Rhein-Main und Kulturpreisträger, bereits im Jahr 2014, als er sich intensiver als Lehrer an der Karl Rehbein Schule in Hanau mit „Le sacre du printemps“ von Igor Strawinsky auseinandersetzte. Ihm war bewusst, dass ein längeres Werk mit vielleicht unbekannten Klängen für ein Publikum leichter verständlich wird, wenn eine visuelle Intensivierung der Emotionen der Musik stattfindet. Bei einem ersten Vorgespräch von Rudin und Weismantel im letzten Jahr fiel die Auswahl auf sein Opus 44 „Wi(e)derhall“ – Bruchstücke für Sinfonisches Blasorchester, ein etwa 35 Minuten langes, 13-sätziges Werk, welches sehr kontrastreich konzipiert ist. Dadurch eignet es sich sehr gut als Grundlage für eine Choreographie als modernes Tanztheather. Rudin und Weismantel fanden in der aus Norwegen stammenden und in Schlüchtern arbeitenden Monica Opsahl eine Partnerin, die für die Realisierung dieser Aufgabe prädestiniert ist.
Das Hauptwerk des Abends stammt aus der Feder des Komponisten und Kulturpreisträgers Rolf Rudin. Jeder Satz beschreibt dabei eine andere atmosphärische, teils bildliche Idee — u.a. „Ein Atem“, „Ein Lauschen“, „Ein Wehen“, „Ein Leuchten“, „Ein Aufriss“. Rudin: „Aber nicht nur im wörtlichen oder mehr oder weniger variierten ‚Wiederhallen‘ dieses Materials liegt nun die Bedeutung des Werktitels, sondern auch aus der gerade andersartigen bis hin zur konträren Ausformung der ausgewählten Ideen und Gestalten entstand für mich ein spannungsreicher Kontrast. Es sollte gewissermaßen ein ‚Dagegenklingen‘ komponiert werden.“
Wie die Titel schon verraten, so eignet sich auch die Musik mit ihrer konzentrierten und zeitgenössischen, von Satz zu Satz extrem unterschiedlichen Klangsprache hervorragend für eine moderne Ballettchoreografie.
Für diese Choreografie und deren Einstudierung werden die dritte Preisträgerin des Kulturpreises Main-Kinzig, Monica Opsahl, sowie die von ihr initiierte Tanzkompanie „artodance“ mit in das Projekt eingebunden. Die Zuschauer erwartet eine moderne Tanzchoreografie in Anlehnung an die der Ballets Russes, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Musik Strawinskys das Ballett revolutionierte.
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