DU DARFST NICHT SCHLAFEN!

[Auszug nach Arnulf Øverland, 1937]

Aus einem merkwürdigen Traum bin ich aufgewacht

Tief hinaus hörte ich die Stimme

es war ein seltsames Gefühl vo Macht

als ob es über mich bestimmte.

Du darfst nicht schlafen!

Schlummerst nicht, 

das hier ist kein Traum!

Versteck Dich nicht, komm raus-

raus aus dem dunklen Raum!

Was als nächstes kommt,

wir wissen es nicht-

nicht was uns erwartet.

Der Schrei, der Jammer

Du kannst es nicht hören?

Das sind Menschen, gerupft aus der Erde wie Möhren.

Du sagst; Das ist nicht wahr!, 

so gemein sind wir Menschen nicht...

Es gibt wohl gute Leute zwar,

die Wahrheit verträgt kein Licht!

Du sollst Dein Leben für das Vaterland geben,

Du hast gemacht...

Es war umsonst dein Leben

Du darfst nicht mehr schlafen, 

nicht heute Nacht!

Sitzt nicht zuhause und schaut zu

wie andre Mütter leiden.

Ertrage die Ungerichtigkeit anderer nicht

wir können es vermeiden!

Sie wissen was sie tun!

vergeben sie nicht-

sie schaukeln den Hass in grelles Licht

Sie mögen zu töten und lieben den Jammer

sie haben uns alle unter dem Hammer!

Zu spät verstanden- zu spät gesehen

Meine Strafe gerecht & fair-

ich war geblendet und wollte nicht sehen

ich verlasse das Spielbrett leer.

Ich schreie: "Rettet die Kinder!"

hört ihr zu?

Tut was, Ihr seid noch frei-

gebt keine Ruh!

Ich stehe vor dem Galgen, gekleidet in schwarz-

meine letzte Stunde ist gekommen.

Und ihr steht dabei und schaut nur zu...

es ist unsere Demokratie, sie wird uns genommen.

Wir zerstören uns gerade

wir haben den Kampf verpennt!

Unsere Zeit ist vorbei-

Europa brennt!