Lost Heads


Choreographie: Monica Opsahl
Musik Part I: Truls Mørk, Arvo Leibur
Dauer: 30 Minuten
Musik Part II: Sebastian Rivas, Robobok Dj Isaak
Dauer: 45 Minuten
Premiere: 23. November 2019

Eine Produktion im Rahmen der Kulturwerkwoche 2019

Teil 1: CO:MM:ON TI:ME - Ein Flirt mit Merce Cunningham 
Teil 2: DEPARTED HEARTS

Zwei Tanztheater zum Thema Künstliche vs. Künstlerische Intelligenz 

LOST HEADS-


kopfloses zeitgenössisches Ballett.

 

Ein Flirt zwischen Monica Opsahl & Merce Cunningham, ausgeführt von ARTODANCE.

„Nichts bleibt, alles ist Bewegung“, sagte Merce Cunningham über das Tanzen. Was bleibt noch wenn der Tanz kopflos wird, hinterfragt Choreographin & Kulturpreisträgerin Monica Opsahl im Tanzprojekt LOST HEADS. 


Schreiten, fliehen, drehen… Ein Schritt - im nächsten Moment ein Fall, anmutige Ballettbewegungen werden Alltagstrott. Nicht überraschende Bewegungs-abfolgen – wie ein Computerbefehl. Choreographin Opsahl flirtet mit Cunninghams Methoden. Es geht um eingefahrene Denk- und Bewegungs-muster, die perspektivisch durch unkontrollierbare Einflüsse erweitert oder begrenzt werden. Die Art und Weise, wie man den Tanz sieht, erarbeitet und aufnimmt, soll durch-brochen werden. Es ist ein Experiment: Building All-based Human Systems, nennt die Choreographin es. Tanz featuring künstliche Intelligenz. Cunningham gab es vor, er entwickelt Computerprogramme, die für ihn choreographierten. Er benutzte Zufalls-methoden und würfelte ganze Choreo-graphien.

In LOST HEADS blendet Opsahl auf verschiedene Weise den Kopf aus. Bei sich als Choreographin als auch bei den Tänzerinnen.


"Ich versuche in diesem Experiment etwas zu sehen, wofür meine Augen nicht scharf genug sind. Ein künstliches Intelligenzsystem entsteht nicht auf magische Art und Weise. Es sind ganze Sets von Verfahren, Vorlagen und Blaupausen. In der Choreographie mangelt es an dieser Erfahrung. Wir sind gewohnt mit abstrakten Gedankenspielen zu arbeiten, das hier ist so etwas wie eine Bestandsaufnahme. Es sind gleichzeitig Neugier und Angst, die mich nicht in Ruhe lassen. Für mich ist Tanzen so wichtig wie das Atmen. Die Tanzsprache ist stärker als alles andere. Ich muss herausfinden, ob Systeme wirklich choreographieren können und ob kopflos getanzt werden kann.

PART ONE:

CO:MM:ON TI:ME


Ein Flirt mit Merce Cunningham


Drei Kunstarten teilen sich heute Abend zur selben Zeit den Bühnenraum: TANZ, MUSIK, LICHT!

Sie sind nicht aufeinander abgestimmt oder miteinander verbunden, sie haben sich erst in der Generalprobe getroffen. Völlig ahnungslos prallen sie aufeinander. Mal finden sie zusammen und andere Male bilden sie Kontraste. Es sind die Zufälle, die bestimmen. So arbeitete Merce Cunningham. Er ließ Würfel oder Münzen im choreographischen Prozess entscheiden. Er wollte frei sein. Neue Möglichkeiten zulassen. Ihn interessierten einzig und allein die Möglichkeiten der Bewegungen im Tanz, nicht der Blickwinkel des Choreographen. Part One zeigt das Resultat des Experiments: Ein Flirt mit Merce Cunningham.


“I always felt that movement itself is expressive, regardless of intentions of expressivity, beyond intention.”
- Merce Cunningham

PART TWO:

DEPARTED HEARTS


Künstliche Intelligenz VS Künstlerische Intelligenz

Einerseits Tänzerinnen ohne Köpfe, ohne Identität. Wer tanzt? Haben wir die Kontrolle über uns selbst und die Entwicklung verloren? Kopflos zu sein, bedeutet auch keine Verantwortung tragen zu müssen. Anonymität. Teil des Systems. Andererseits die Seele sechs junger Tänzerinnen. Laut schreiend. Ausdrucksvoll.  Und eine Choreographin, die gerne die Realität hinterfragt.

KI-VS-KI wir lassen die zwei ARTEN INTELLIGENZ aufeinanderprallen oder wir machen ein ‘Battle’ daraus, wie es auf der Tanzfläche heißt. Ist die Zukunft wirklich so verantwortungslos? Wir haben noch was zu sagen.




“Nothing stays the same. Everything is movement. That's what dance teached me.”
- Merce Cunningham

 

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